Hallo und herzlich Willkommen zurück zur WEEKLY – eurer queeren Wochenkolumne.
Ich hoffe, ihr habt die heutige Stunde alle sinnvoll genutzt und seid einfach länger im Bett liegen geblieben 😉
Die WEEKLY nutzt die Extrastunde, um euch die neuesten LSBTIQ* Nachrichten aus aller Welt zu bringen – fangen wir also gleich an!
In Taipei war dieses Wochenende der größte CSD Asiens!
Mehr als 130.000 Menschen haben die alljährliche Pride-Parade gefeiert, dies sei die bisher höchste Teilnehmendenzahl seit der ersten LSBTIQ*-Demonstrationen auf der Insel gewesen. Im Rahmen des CSD wurde die Eheöffnung gefordert. Am 24. November gibt es zudem ein Referendum zu LSBTIQ*-Fragen, für die die Teilnehmenden warben.
Drücken wir unseren taiwanesischen Geschwistern die Daumen, dass das Referendum mit Erfolg angenommen wird!
Ebenso gratulieren können wir der offen lesbische Chefin der schottischen Konservativen Partei, Ruth Davidson, die ihr erstes Kind zur Welt gebracht hat.
Am Freitag gab sie zusammen mit ihrer Partnerin Jen Wilson die Geburt ihres Sohnes Finn Paul bekannt. Davidson hatte ihre Schwangerschaft durch In-Vitro-Fertilisation im April öffentlich gemacht. Damit wollte sie nach eigenen Angaben auch dazu beitragen, dass gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern als etwas Normales angesehen werden.
Den Dreien können nur ruhige Nächte gewünscht werden 😉
In Deutschland wiederum könnte sich einiges im Arbeitsrecht machen:
In dem am Donnerstag verkündeten Urteil entschied das Bundesarbeitsgericht Erfurt, dass für eine Arbeitsaufnahme in einem kirchlichen Umfeld nicht unbedingt eine Kirchenmitgliedschaft gefordert werden darf. Dies sehen Verbände wie der LSVD nun als Chance, die Ausnahmeregelungen für Kirchen im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz einzuschränken. In der Vergangenheit war es nämlich zu Kündigungen durch kirchliche Arbeitergeber_innen gekommen, sobald diese herausfanden, dass lesbische oder schwule Angestellte eine Ehe oder eingetragene Lebenspartnerschaft eingingen.
Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig und könnte zu einer Grundsatzentscheidung in Karlsruhe führen – es basiert bereits auf einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs, der in diesem Jahr mehrfach auf Vorlagen des deutschen Gerichts entschieden hatte, dass das kirchliche Arbeitsrecht nicht grenzenlos gelten dürfe.
Sollte es Neuigkeiten zum möglichen Schutz von LSBTIQ* Angestellten bei kirchlichen Trägern geben, werde ich natürlich sofort davon berichten!
Ebenfalls positiv aus Deutschland zu vermelden ist die Tatsache, dass nach nun über einem Jahr die Ehepartner_innen mit der korrekten Bezeichnung in das Programm der Standesämter eingetragen werden!
Bislang kennt die Software nur die Einträge “Ehemann” und “Ehefrau”, bei schwulen und lesbischen Paaren wurde jeweils einer der beiden an falscher Stelle einsortiert. Das ist nun korrigiert, beide Partner werden als “Ehegatten” erfasst. Im Alltag der gleichgeschlechtlichen Paare hatte das interne Software-Problem der Standesämter keine Auswirkungen.
Interessante Neuigkeiten für alle Frauen, die nächstes Jahr in Mallorca Urlaub machen wollen: Im Küstenort Porto Cristo eröffnet die spanische Hotelkette Som im April 2019 das “Som Dona”.
Nicht nur dürfen die 39 Zimmer nicht von Männer und Kinder betreten werden, es gibt auch ein Mindestalter, das bei der Buchung erreicht werden muss (in dem Fall 16 Jahre). Als Grund für das Women-only-Hotel – zu dem übrigens auch das Personal zählt – wurde die steigende Anzahl von alleinreisenden Frauen/Frauengruppen genannt, die gerne unter sich bleiben wollen würden.
Generell finde ich das keine schlechte Idee, um alleinreisenden Frauen unterwegs Sicherheit zu bieten – Mich würde jedoch interessieren, wie das Hotel mit trans Frauen umgeht und ob diese ein gesellschaftlich-akzeptables Passing haben müssen, um sich dort einbuchen zu können.
Mit so vielen Nachrichten verabschiede ich mich bis zur nächsten Woche.
Genießt den Feiertag am 31.10 und falls ihr nicht frei habt: Happy Halloween
Bis zum nächsten Mal,
Min.
Dieser Beitrag kann persönliche Meinung des Autors enthalten, die nicht automatisch die Meinung des Jugendtreffs COME IN sein muss.