Hallo und herzlich Willkommen zurück bei COME IN WEEKLY – der queere Kolumne des COME INs.
Trotz einer etwas ruhigeren Woche wollen wir gleich mal mit einer Nachricht aus Amerika anfangen.
Cynthia Nixon – einigen unter euch vielleicht noch als Miranda aus Sex And The City bekannt – hat Anfang der Woche bestätigt, dass sie für das Gouverneursamt in New York kandidieren will. Die New Yorkerin erzählt in einem kurzen Online-Video, dass New York ihre Heimat sei und sie noch nie woanders gelebt habe. Auch ihre Kinder – zwei davon aus der Ehe mit ihrem Ex-Mann und eines aus der Ehe mit ihrer jetzigen Ehefrau – sollen in der Stadt aufwachsen.
Seit 2014 ist sie Teil eines Berater-Gremiums, der von Bürgermeister Bill de Blasio ins Leben gerufen wurde. Vor allem engagiert sie sich für die Bildungspolitik. Ihrer Meinung nach würden öffentliche Schulen im Staat keinerlei Zukunftsperspektiven mehr bieten – New York müsse sozialer und demokratischer werden.
Sollte Nixon die Wahl gewinnen, würde erstmals in den USA ein Gouverneursamt mit einer Person besetzt, die mit einem Partner des gleichen Geschlechts in einer Ehe lebt. Bisher gab es in allen Bundesstaaten nur zwei offen homo- oder bisexuelle Politiker: Jim McGreevey aus New Jersey und die offen bisexuelle Politikerin Kate Brown aus Oregon.
Auch in Deutschland gibt es Neuerungen – zumindest werden diese aktuell in Berlin heiß diskutiert!
Berlin möchte aus dem Bundesrat heraus den Grundrechtsschutz vor Diskriminierung erweitern. Diskutiert wurde ein Entwurf für eine Bundesratsinitiative, die Dirk Behrendt vorgelegt hatte.
Das Problem? Bislang konnte sich nicht auf die Begriffe geeinigt werden die dem Grundgesetz hinzugefügt werden sollen.
Im Entwurf der Grünen ist von “sexueller Identität” die Rede. Die Linke will aber, dass dort zwei Begriffe neu stehen: “geschlechtliche Identität” und “sexuelle Orientierung”. Bisher heißt es im Grundgesetz: “Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.” Grundsätzlich ist sich die rot-rot-grüne Koalition einig, dass die Verfassung geändert werden soll.
Bleibt abzuwarten, ob und inwieweit das Grundgesetz nun geändert wird.
Die letzte Nachricht kommt ebenfalls aus Berlin:
Seit 2012 betreibt die Schwulenberatung Berlin das Mehrgenerationenhaus “Lebensort Vielfalt” in Berlin-Charlottenburg und seit 2016 eine Unterkunft für queere Geflüchtete in Berlin-Treptow. Wie die 1981 gegründete Organisation am Montag mitteilte, entsteht direkt am Bahnhof Ostkreuz in Berlin-Friedrichshain eine weiterer “Lebensort Vielfalt” mit vier betreuten Wohngemeinschaften mit je sieben Plätzen für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung mit und ohne Fluchthintergrund (schwul, trans oder inter).
Die Wohnungen und Zimmer sind zum Teil behinderten- und rollstuhlgerecht. Jedes Zimmer verfügt über einen französischen oder einen begehbaren Balkon. Die Schwulenberatung Berlin unterstützt die Bewohner vor Ort bei der alltäglichen Lebensführung.
Im Erdgeschoss des Hauses soll ein kleines Café/Bistro entstehen, das als Arbeits- und Beschäftigungsprojekt betrieben wird. Dort haben betreute Klienten der Schwulenberatung Berlin die Möglichkeit, mitzuarbeiten und sich selbst zu erproben – vor allem für Menschen mit Fluchthintergrund würden sich dabei viele Möglichkeiten ergeben, sich mit der Berliner Kultur vertraut zu machen. Im Erdgeschoss sollen außerdem Büro- und Beratungsräume für die Betreuungsarbeit entstehen.
Sehr schade ist, dass das Haus und die Einrichtung nicht mit öffentlichen Mitteln gefördert werden. Daher wird Unterstützung gesucht, beispielweise Einbauküchen, Waschmaschinen, Trockner, Stühle oder Tische.
Falls ihr helfen wollt oder könnt, kann über schwulenberatungberlin.de Kontakt aufgenommen werden.
Das wars auch schon für diese Woche!
Genießt die Sonne 🙂
Bis nächste Woche,
Min. 🌈
Dieser Beitrag kann persönliche Meinung des Autors enthalten, die nicht automatisch die Meinung des Jugendtreffs COME IN sein muss.