Hallo und herzlich Willkommen bei COME INs neuester Rubrik: COME IN Weekly.

Bei Come In Weekly werden euch die neuesten Nachrichten aus der queeren Welt vorgestellt – Damit ihr auch immer schön up-to-date bleibt!

Fangen wir gleich mal mit Nachrichten für die Filmnerds unter euch an:

Bei den diesjährigen BAFTA („British Academy Film Awards“) haben zwei LGBTQ Filme mächtig abgeräumt! In der Kategorie „Bester Fremdsprachiger Film“ gewann „The Handmaiden“ (dt: Die Taschendiebin), während „Call Me By Your Name“ den Award für „Bestes Adaptiertes Drehbuch“ für sich beanspruchte. [1]

Für alle, die jetzt neugierig geworden sind, eine kurze Zusammenfassung der beiden Filme:

[The Handmaiden / Die Taschendiebin]

„Korea in den 1930er Jahren, während der japanischen Besatzung. Das junge Mädchen Sook-hee (Kim Tae-ri) wird als Magd für die japanische Lady Izumi Hideko (Kim Min-hee) eingestellt, die mit ihrem Onkel Kouzuki (Cho Jin-woong) auf einem großen Anwesen auf dem Land lebt. Doch die Magd hat ein Geheimnis, denn sie ist eine Diebin, die dem Schwindler Fujiwara (Ha Jung-woo) dabei helfen soll, die Herrin zu verführen und sie auszurauben.“

[Call Me By Your Name]

„Norditalien, 1983: Familie Perlman verbringt den Sommer in ihrer mondänen Villa. Während der 17 Jahre alte Sohn Elio (Thimotée Chalamet) Bücher liest, klassische Musik hört und keinen Flirt mit seiner Bekannten Marzia (Esther Garrel) auslässt, beschäftigt sich sein Vater (Michael Stuhlbarg), ein emeritierter Professor, mit antiken Statuen. Für den Sommer hat sich der auf griechische und römische Kulturgeschichte spezialisierte Archäologe mit Oliver (Armie Hammer) einen Gast ins Haus geholt, der ihm bei seiner Arbeit zur Seite stehen soll. Der selbstbewusste und attraktive Besucher wirbelt die Gefühle des pubertierenden Elio ganz schön durcheinander. Während sich langsam eine Beziehung zwischen den beiden anbahnt, merkt Elio, dass er trotz seiner Intelligenz und der Bildung, die er dank seinem Vater und seiner Mutter Annella (Amira Casar) genießt, noch einiges über das Leben und die Liebe lernen muss …“

 

Nun zu einem Thema, das viele von uns hier in Deutschland beschäftigt – auch wenn man meinen sollte, mit der Einführung der „Ehe für alle“ 2017 sei das Problem erstmal gegessen – und für Amerikaner*innen wohl immer noch ein Dorn im Auge ist: Die „Homo-Hochzeiten“.

(Oder wie ich es nennen würde: Fuckery, die es so nur in Amerika gibt)

In South Carolina wollen sechs Kongressabgeordnete der republikanischen Mehrheitsfraktion die gleichgeschlechtliche Ehe in „Parodie-Ehe“ umbenennen lassen. Sinn des ganzen ist es, queere Ehe praktisch zu annullieren. Ehen, die nicht zwischen Mann und Frau geschlossen werden, werden damit nicht mehr anerkannt. Auch sollen Antidiskriminierungsgesetze verboten werden.

Warum das ganze? Nun, in South Carolina ist man offenbar der Meinung, dass man mit „Homo-Ehen“ die armen, armen Kinder versaut und dass es vor der Eheöffnung 2015 gar keinen Bedarf für gleichgeschlechtliche Ehen gegeben hätte; dafür aber religiöse Menschen vermehrt für ihre Meinung verfolgt worden wären. [2]

Verquere Welt? In Amerika offenbar Alltag.

Da könnten sich die Amerikaner*innen doch eigentlich mal was von uns abschauen, wenn es um das Thema „öffentliche Akzeptanz“ geht.

In Braunschweig nämlich wird für ganze drei Monate die „Regenbogenbahn“ durch die Stadt düsen und mit Slogans wie „Ich bin schwul“ oder „Ich bin genauso Mensch wie du“ für die Vielfalt und Akzeptanz von lesbischen, schwulen und trans* Menschen werben. Das Projekt soll eine Diskussion anzuregen, da viele Menschen – die sich nicht näher mit dem Thema beschäftigen – häufig nicht wissen, was es heißt, nicht-hetero oder nicht-cis zu sein. Vieles sei unklar, über vieles wird nicht gesprochen, so Birgit Sobiech, die das Wagendesign entworfen hat.

Falls ihr also demnächst mal in Braunschweig seid und die Regenbogenbahn seht, dann schießt doch ein Foto und taggt es auf Twitter oder Instagram mit #QueerInBS – Der*Die Gewinner*in kann im Rahmen eines Fotowettbewerbs einen Reisegutschein im Wert von 250 Euro gewinnen. [3]

 

Und wenn wir schon beim Thema Akzeptanz in der Öffentlichkeit sind …

Wie einige vielleicht mitgekriegt haben, hat Berlin eine Broschüre für (pädagogische) Fachkräfte herausgegeben, die sich mit der frühpädagogischen LGBTQ-Aufklärung auseinandersetzt.

 Die Bild betitelt die Aufklärungsarbeit als „Sex-Broschüre für Berliner Kita-Kinder“, die CDU fordert den Verteilungsstopp, während die AfD die Broschüre mit dem etwas zu lang geratenen Namen „Murat spielt Prinzessin, Alex hat zwei Mütter und Sophie heißt jetzt Ben“ als Kindesmissbrauch, der „kranken Hirnen mit pädophilen Hintergedanken entsprungen zu sein scheint“ bezeichnet.

Überraschenderweise hat sich nun jedoch der Landesverband der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) zu Wort gemeldet und entgegen der herrschenden Meinung der Parteikolleg*innen eine doch relativ klare Meinung vertreten: Die Handreichung ist „professionell aufgearbeitet und der Zielgruppe der Pädagogen vollkommen angemessen“. [4]

Tja, und Wasser ist nass, nicht wahr?

Für alle Interessierten in Sachsen-Anhalt: An einer ähnlichen Aufklärungskampagne sitzt momentan auch das Kompetenzzentrum für geschlechtergerechte Kinder- und Jugendhilfe (KgKJH) hier in Magdeburg. Ab April soll das Konzept für einen KiTa-Koffer bearbeitet werden, um es dann in den verschiedenen Einrichtungen vor Ort vorzustellen.

Solltet ihr aber nicht so lange warten wollen, gibt es die Berliner Broschüre auch als PDF zu downloaden, da die handliche Erstauflage von 2000 Exemplaren mittlerweile vergriffen ist.

 

Bis nächste Woche,

Min. 🌈

Dieser Beitrag kann persönliche Meinung des Autors enthalten, die nicht automatisch die Meinung des Jugendtreffs  COME IN sein muss.

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