Hallo und herzlich Willkommen zurück zur (Bi-)WEEKLY, eurer queeren Kolumne!
In den letzten zwei Wochen ist wieder einiges passiert, fangen wir also gleich an!

Zuerst eine kleine Erinnerung: Am 8. März – also diesen Freitag – ist Weltfrauentag! Zu diesem Anlass wird das Netzwerk queerNB den internierten lesbischen Frauen im Konzentrationslager Ravensbrück gedenken. Die Kranzniederlegung ist um 10 Uhr geplant.
Die Erinnerung an die im Konzentrationslager Ravensbrück internierten Lesben ist seit Jahrzehnten höchst umstritten. Unter Historiker_innen gilt das Thema “Lesbische Frauen in der NS-Zeit” als umstritten, da in Deutschland laut §175 StGb hauptsächlich Männer für homosexuelle Handlungen unter Strafe standen und es keine eindeutigen Beweise für eine Inhaftierung für lesbische Frauen geben würde.
Neues gibt es außerdem aus Bayern: Tessa Ganserer fordert – wie auch Jens Spahn – ein bundesweites Verbot von Therapien für queere Menschen.
“Homosexualität und Transidentität sind keine Krankheiten und deshalb auch nicht therapierbar”, sagte die queerpolitische Sprecherin der Grünen im bayerischen Landtag am Donnerstag in München. Dennoch gebe es in ganz Deutschland Fachkräfte, die weiterhin sogenannte Reparativ- oder Konversionstherapien anböten. “Da solche Zwangstherapien nicht selten in den Suizid der betroffenen Kinder und Jugendlichen münden, müssen sie endlich verboten werden.”
Können wir nur hoffen, dass das Verbot bald durchgesetzt wird – Immerhin gibt es selbst hier in Sachsen-Anhalt noch Vereine, die Konversionstherapien anbieten und unter dem Deckmantel der Jugendhilfe agieren. Dies muss definitiv verhindert werden!
Die Behandlung für HIV-positiven Patient_innen ist momentan im Wandel: Bei einem ehemals HIV-positiven Patienten sind 34 Monate nach einer speziellen Stammzelltransplantation keine Viren mehr nachweisbar. Sollte der Aids-Erreger auch in den kommenden Jahren nicht zurückkehren, wäre es erst der zweite Patient weltweit, der als von HIV geheilt gilt.

Dem Patienten waren blutbildende Stammzellen transplantiert worden, da er an Lymphdrüsenkrebs litt. Das Besondere daran: Der Spender hat in seinem Erbgut eine sehr seltene Mutation, die ihn immun gegen bestimmte Formen des HI-Virus macht.
Davon profitierte nun auch der besagte Patient, der 2003 erstmals HIV-positiv getestet worden war. 16 Monate nach der Transplantation setzte er antiretrovirale Medikamente ab, die die Vermehrung des HI-Virus unterdrücken. Wiederum eineinhalb Jahre später war der Erreger noch immer nicht bei ihm nachweisbar.
Sollte sich zeigen, dass eine Stammzellentransplantation ein wirksames Mittel gegen die HIV-Erreger ist, wäre das ein Durchbruch für die Aids-Forschung und alle Betroffene.
Karneval sollte eigentlich eine lustige fünfte Jahreszeit sein, doch jetzt fiel
Annegret Kramp-Karrenbauer – Angela Merkels mögliche Nachfolgerin – dank interfeindlicher Witze unangenehm auf.
Bei ihrem Auftritt beim “Stockacher Narrengericht” am 28. Februar hatte sie sich wie folgt geäußert:
“Guckt Euch doch mal die Männer von heute an: Wer war denn von Euch vor kurzem mal in Berlin, da seht Ihr doch die Latte-Macchiato-Fraktion; die, die Toiletten für das dritte Geschlecht einführen. Das ist für die Männer, die noch nicht wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder schon sitzen müssen. Dafür, dazwischen ist diese Toilette”
AKK, wie sie dank ihres langen Namen von vielen abgekürzt wird, hatte sich zuvor schon gegen die Eheöffnung geäußert und diese mit Inzest gleichgesetzt und jetzt passierte im Namen des Karnevals dieses Faux-pas. (Wobei Faux-pas ja noch deutlich untertrieben ist)
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wo ich anfangen soll – Bei der toxischen Maskulinität, die sie versucht, Männern aufzudrücken, die nicht in ihr Weltbild passen? Bei ihrem Fehlverständnis von Geschlechtervielfalt? Bei ihrer Interfeindlichkeit?
Bleibt nur zu hoffen, dass sie nicht die nächste Bundeskanzlerin wird – Trump, Putin und co reichen als repräsentative Figuren der entsprechenden Länder, die mit solch gefährlichen Haltung Politik machen.
Und jetzt noch etwas in eigener Sache: Am 16. März dreht GoQueer eine neue Folge! Falls auch ihr dabei sein wollt, könnt ihr beim Offenen Kanal in Magdeburg vorbeischauen oder euch kurz auf der Seite des GoQueer melden: Queer & Young
Das wars für diese Woche!
Bis in zwei Wochen,
Min.
Dieser Beitrag kann persönliche Meinung des Autors enthalten, die nicht automatisch die Meinung des Jugendtreffs COME IN sein muss.